“Auch ohne die aktuelle Entwicklungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis waren wir ohnehin interessiert an Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten von Amerika”, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete am Freitag im Reuters-TV-Interview. “Deshalb gehe ich davon aus, dass wir LNG aus den Vereinigten Staaten in der mittleren Zukunft importieren werden.” Beyer zeigte sich auch offen für eine mögliche Subventionierung eines Flüssiggas-Terminals in Deutschland. “Es könnte einen Sinn machen an der Stelle, den Bau von Terminals zu fördern, wenn sich dies wirtschaftlich rechnet.” Aber derzeit sei LNG-Gas im Vergleich zu Pipeline-Gas etwa aus Russland zu teuer.
Beyer zeigte sich besorgt, dass die USA zunehmend Druck gegen den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee machten. “Wir sehen, dass es eine verschärfte Rhetorik gibt.” Er rechne mit einem nächsten Schritt der US-Seite Anfang kommenden Jahres. “Darauf müssen wir uns einstellen.” Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch der US-Kongress haben mit Sanktionen gegen Firmen gedroht, die am Bau von Nord Stream 2 beteiligt sind. Die Pipeline soll zusätzliches Gas aus Russland nach Europa bringen. Beyer wies die Kritik zurück, dass die deutsche Unterstützung für Nord Stream 2 ein Fehler sei. Deutschland müsse angesichts zurückgehender Gas-Förderung in der Nordsee nach neuen Bezugsquellen suchen. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass es ein “Einknicken vor irgendwelchem Druck aus Washington” gebe.
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